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Start Up gründen: Aber richtig!

Um ein erfolgreiches Startup zu gründen, sind eine innovative Idee, die Wahl der passenden Rechtsform und der Schutz des geistigen Eigentums essenziell; dabei ist oft anwaltliche Beratung hilfreich, um rechtliche Aspekte zu klären. Eine gute Reputation und rechtssichere Werbung fördern den langfristigen Erfolg des Unternehmens.

  • advomare
  • 29.10.2024
  • Zuletzt aktualisiert am: 13.11.2024

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Start Ups sind junge Unternehmen mit innovativen Ideen, Produkten oder Technologien und hohem Wachstumspotenzial. 
  • Will man ein Start Up gründen, ist die Wahl der richtigen Rechtsform entscheidend für die Gründung eines Start Ups. 
  • Für viele rechtliche Aspekte lohnt sich die Zuhilfenahme von anwaltlicher Beratung: Wie kann z.B. geistiges Eigentum wie Urheberrechte, Marken und Patente geschützt werden? Ist dies notwendig? Zudem spielen Vertragsrecht (Gesellschaftsverträge, Arbeitsverträge, AGB) und Datenschutz eine wesentliche Rolle bei der Gründung und dem Betrieb eines Start Ups.



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1. Start Up gründen: Die ersten Schritte

Wann gilt man als Start Up?

Als Start Up beschreibt man junge Unternehmen mit innovativen Ideen, Produkten oder Technologien, die mit einem meist eher geringen Kapital starten, aber ein großes Wachstumspotenzial haben. Start Ups findet man überwiegend in den Bereichen: FinTech, eCommerce, Food oder als Green-Start Ups. Eine präzise Definition, wann ein Unternehmen als Start Up gilt bzw. nicht mehr gilt, ist schwierig.


Start Up gründen: Der Anfang

Will man ein Start Up gründen, braucht man als allererstes eine gute Idee – am besten eine, die ein bestehendes Problem löst und dies möglichst innovativ. Setzen wir diese Idee und natürlich auch die Anfänge der Businessplanung voraus und widmen wir uns den wichtigsten rechtlichen Aspekten der Unternehmungsgründung.


Rechtsformen von Unternehmen

Um ein Unternehmen zu gründen, muss man sich zunächst auf eine Rechtsform für das Unternehmen festlegen. Die gängigsten Formen eines Start Up sind z.B.:

  • GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) & UG (Unternehmergesellschaft): Diese Rechtsformen bieten Haftungsbeschränkung, was bedeutet, dass die persönlichen Finanzen geschützt sind, falls das Unternehmen in Schulden gerät. Kapitalgebende können leicht mit eingebunden werden. Für diese Rechtsform benötigt man allerdings ein Stammkapital von 25.000 Euro.
    Die UG ist eine Unterform der GmbH. Hier braucht man weniger Stammkapital, lediglich 1 Euro. Aber Rücklagen müssen schnell aufgebaut werden
  • AG (Aktiengesellschaft): Diese Rechtsform ermöglicht es, Kapital durch den Verkauf von Aktien zu sammeln, ist aber aufwendiger in der Gründung und Verwaltung. Grundkapital wird in Aktien zerlegt, dieses muss mindestens 50.000 Euro betragen.
  • GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts): Eine GbR ist einfach zu gründen, geht formlos und ohne Stammkapital. Daher ist diese Form bei Gründer:innen sehr beliebt. Diese Form verpflichtet nicht auf Offenlegung des Jahresabschlusses, aber die beteiligten Partner haften persönlich und unbeschränkt 🡪 Diese Form ist daher dann zu empfehlen, wenn keine Haftungsrisiken erwartet werden. Weitere Investierende können nur erschwert mit an Bord geholt werden.

Natürlich sollte man vorher genau recherchieren, welche Rechtsform für die geplante Unternehmensidee am besten passt. Ressourcen findet man auch bei den zuständigen Ministerien. Auch die Beratung durch einen Anwalt kann hierbei sehr hilfreich sein.


Die Wahl der richtigen Rechtsform ist der erste wichtige Schritt für ein erfolgreiches Unternehmen. Durch die Hinzuziehung eines Anwalts, Unternehmensberaters oder Steuerberaters können Gründer sicherstellen, dass sie eine rechtlich korrekte und zu ihnen passende Entscheidung treffen und hierbei sicher begleitet werden. Bei der Wahl der Rechtsform können mehrere Faktoren eine Rolle spielen, z. B. Haftung, Finanzierungsmöglichkeiten oder bestehendes Kapital, steuerliche Aspekte, Mitbestimmungsrechte und Flexibilität in der Entscheidungsfindung, Größe des Unternehmens, Kosten und Verwaltungsaufwand, besondere branchenbasierte Rechtsvorschriften, Exitstrategien sowie Reputation und Außenwirkung.

Rechtsanwalt Martin Jedwillat


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2. Start Up gründen: Die wichtigsten Rechtsaspekte

Urheberrecht & Markenschutz

Intellectual Property macht ein Start Up erst wertvoll. Die eigene Idee sollte keine Kopie sein und es sollten auch keine Patente oder Marken bereits darauf bestehen. Doch kann man die Idee auch schützen – damit es keine Nachahmer gibt?

Hier sollte man seine Rechte genau kennen und auch wissen, was man wie anmelden muss, um das geistige Eigentum zu schützen:

  • Urheberrecht: besteht ab Moment der Schaffung und muss nicht angemeldet werden
  • Marke: muss eingetragen und dann auch verwendet werden. Firmenlogo, Firmenfarben und Produktnamen stehen für das Unternehmen und die Leistungsfähigkeiten. Daher ist es empfehlenswert, diese  eintragen zu lassen, um die Marke zu sichern. Es gibt dazu keinen Anwaltszwang – aber die Hilfe eines Anwalts empfiehlt sich hier sehr. Oftmals ist eine Eintragung auch nicht immer einfach, wenn es bereits bestehende Marken gibt, die ähnlich sind oder es evtl. an Eintragungsvoraussetzungen fehlt. Ggf. kann mit Hilfe eines Anwalts auch ein Markenname so gestaltet werden, dass das Risiko hier verringert wird.
  • Patent: kann einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt schaffen und sichert das ausschließliche Recht, ein Produkt zu produzieren und zu verkaufen. Mit einem Patent kann man seine Investitionen schützen, sich im Markt abheben und vor Fälschungen schützen. Ein Patent muss angemeldet werden inkl. detaillierter Beschreibungen, ggf. Zeichnungen und dem relevanten Stand der Technik. Hinzu kommt ein Eid, dass man der Erschaffer ist. Erhält man das Patent, sollte man dies regelmäßig überwachen. Aufgrund der Komplexität des Verfahrens lohnt sich die Hilfe eines Patentanwalts.


Werbung und Akquise 

Ein Punkt, den viele vergessen: Für einen erfolgreichen Start muss man natürlich Werbung machen. Denn nur so kann man Kund:innen gewinnen. Doch hier lauern einige rechtliche Fallen, u. a. der Datenschutz (gerade bei Neukundengewinnung), aber auch im UWG gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen, um unzulässige Werbung zu vermeiden.

Verbraucherverbände und auch Mitbewerber können unzulässige Werbung abmahnen und verfolgen. Man sollte sich also Zeit für genaue Planung der Werbemaßnahmen nehmen und diese auch sicherheitshalber rechtlich prüfen lassen, um die eigene Werbung rechtssicher zu gestalten und unnötige Abmahnkosten zu vermeiden.


Vertragsrecht

Sich mit Vertragsrecht auseinanderzusetzen ist enorm wichtig, so sind Verträge Teil jedes Unternehmens. Das ist nur eine Auswahl:

  • Gesellschaftsverträge: Das ist der Vertrag zwischen den Gründern. Dieser ist allerdings nicht bei allen Rechtsformen Pflicht (nur bei Kapitalgesellschaften wie z. B. GmbH). Der Vertrag regelt wesentliche Rechte und Pflichten zwischen den Gesellschaftern und muss notariell beglaubigt werden.
  • Arbeitsverträge: Stellt man Mitarbeitende an, um das Unternehmen weiterzuentwickeln, braucht man gute Arbeitsverträge. Hier kann es schnell zu ungültigen Klauseln kommen, also ist Vorsicht geboten. Außerdem sollte man diese Vertragsvorlagen regelmäßig überprüfen lassen, ob sie noch auf dem neuesten Stand der Gesetze sind.
  • Kaufverträge: Individuelle Verträge machen nur Sinn, wenn sich diese nicht standardisieren lassen. Ansonsten empfehlen sich beispielsweise AGB.
  • AGB: Mit AGB lassen sich Kaufverträge vereinfachen und standardisieren und individuell auf das Unternehmen und die angebotene Leistung anpassen, auch hier können Klauseln schnell ungültig werden, weshalb die Erstellung und Prüfung durch einen Anwalt wichtig ist

Es gibt noch viele weitere Vertragsarten, z. B. Fernabsatzverträge, Mietverträge, Werkverträge usw. Man sollte sich für Verträge immer anwaltliche Beratung  dazu holen, um nichts zu vergessen und sich auch gegenüber den anderen Vertragsparteien abzusichern.


Datenschutz 

Gerade am Anfang sind die Mittel bei Start Ups eingeschränkt, man arbeitet oft mit privaten Endgeräten zu Hause aus dem Wohnzimmer oder im Co-Working-Space. Diese Praxis ist allerdings sehr bedenklich im Hinblick auf Datenschutz, da ggf. Kundendaten nur schwer zu sichern sind und man diese nicht vor dem Zugriff Unbefugter wahren kann.

Auch seine Datenschutzerklärung sollte man nicht vergessen. Anwaltliche Beratung hilft hier enorm, denn ein auf Datenschutz spezialisierter Anwalt kann genau sagen, worauf man alles achten muss und wo die Gefahr für DS-GVO-Verstöße liegt.


Infografik: Die wichtigsten rechtsaspekte beim Start Up gründen - gewerblicher Rechtsschutz
Infografik: Die wichtigsten Rechtsaspekte der Start Up Gründung


3. Neu im Business: Reputation aufbauen und schützen

Die Start-Up-Gründung ist erfolgreich abgeschlossen und erste Kund:innen sind gewonnen. Jetzt muss man dafür Sorge tragen, dass der Ruf gut wird und sich verbreitet. Nach Mundpropaganda ist eines der besten Mittel: Bewertungen.

Man kann Kund:innen bitten, Bewertungen zu verfassen. Hierbei darf man sie aber nicht zur Abgabe von gezielt positiven Bewertungen auffordern oder gar mit beispielsweise Geld oder Gutscheinen bestechen.


Bewertungen als Schlüssel für den Start Up-Erfolg

Tauchen schlechte Bewertungen auf, sollte man diesen professionell begegnen und die Chance, gerade als neues Unternehmen, nutzen, das eigene Geschäft weiter zu verbessern – so verbessert sich auch der Ruf.

Sind es ungerechtfertigte Bewertungen, kann man sich dagegen wehren und diese Bewertungen löschen lassen.


4. Start Up-Hilfe vom Anwalt

Mit einer guten Idee kann man ein Start Up gründen und viel erreichen, beachtet man aber die rechtlichen Vorgaben einer Gründung nicht, kann vieles nach hinten losgehen. Hierzu sollte man sich bestens absichern. Eine Anwaltskanzlei mit Spezialisierung auf gewerblichen Rechtsschutz kann dabei unterstützen. Hier ist alles Wissen zur rechtssicheren Unternehmensgründung zu finden.


Hilfe von advomare

Wenn Sie ein Start Up gründen möchten, unterstützen wir von advomare Sie gerne bei diesem Vorhaben und stehen Ihnen bei allen Rechtsfragen zur Seite, insbesondere in den Bereichen: 

  • Vertragsrecht,
  • Datenschutzrecht und 
  • Reputationsrecht. 

Melden Sie sich bei uns für einen Beratungstermin. 


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5. Start Up gründen : Einfache Antworten auf wichtige Fragen

Start Up gründen: Wie viel Geld braucht man für ein Start Up?

Bevor man mit der Gründung startet, ist es natürlich wichtig, einen Businessplan zu haben, um Investitionshöhe inklusive Umsatzerwartung und Gewinnerwartung zu berechnen – dazu gehören auch bestimmte Kosten. Administrativ z. B. für die Anmeldung, Notargebühren etc. aber auch Anschaffungskosten sowie ein gewisses Startkapital, um mit der Umsetzung zu starten oder auch Kosten für die anwaltliche Betreuung.
Laut einer Statistik aus 2019 liegen Gründungskosten zwischen 21.000 und 98.000 Euro. Hinzu kommen dann noch Kosten für den laufenden Businessbetrieb: Marketing, ggf. Gehälter, Versicherungen etc.


Was muss man bei einem Start Up beachten?

Die Liste an Dingen, an die man denken muss, ist lang, gerade, wenn man noch keine Gründererfahrung hat: Gibt es die Idee schon? Welche Rechtsform muss ich wählen? Wie sichere ich mich rechtlich ab? Wie melde ich meine Marke an? Wie ein Patent? Wie viel Eigenkapital brauche ich? Welche Verträge sind für mich relevant und wie gestalte ich sie? etc. Da kann es schnell zu Überforderung kommen. Ein Anwalt, der auch auf gewerblichen Rechtsschutz spezialisiert ist, kann bei vielen Punkten helfen.


Wie lange dauert es, ein Start Up zu gründen?

Eine eindeutige Antwort ist nicht möglich. Die Zeit schwankt immer wieder, von der Gründung bis zur Reifephase kann es auch mal dauern. Vor Gründung sollte man noch die Vorarbeit mit Ideenfindung und Analysen einplanen. Hierbei gibt es verschiedene Phasen: Orientierungsphase, Planungsphase, Gründungsphase, Aufbauphase, Wachstumsphase, Reifephase.

(Bild: vegefox.com – stock.adobe.com)