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Ungerechtfertigte Schufa Einträge löschen lassen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Ein sauberer Schufa-Score ist für viele Verbraucher von entscheidender Bedeutung. Leider können auch ungerechtfertigte sowie positive Schufa Einträge erhebliche Auswirkungen auf Ihre Bonität haben. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie ungerechtfertigte positive Schufa Einträge löschen lassen können, um Ihre finanzielle Reputation zu schützen.
  • advomare
  • 17.10.2023
  • Zuletzt aktualisiert am: 22.11.2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Auskunftei Schufa sammelt verschiedene Daten zur Erhebung der Kreditwürdigkeit.
  • Dabei haben nicht nur negative Einträge einen Einfluss auf den Bonitätsscore, sondern auch sogenannte Positivdaten können den Schufa-Score beeinflussen.
  • Die Weitergabe dieser Daten durch Dienstleister ist aber oftmals rechtswidrig.
  • Sie können solche unberechtigten Schufa Einträge löschen lassen – und so Ihre Bonität verbessern.


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1. Wann bekomme ich einen Schufa Eintrag?

Die Schufa sammelt nicht nur allgemeine Daten, sondern auch alle Informationen zu beispielsweise Vertragsabschlüssen (z. B. Mobilfunkvertrag oder Mietvertrag) oder Kreditanfragen. Praktisch jeder hat daher einen bzw. mehrere Schufa Einträge. Darin enthalten sind alle Informationen, die über Sie gespeichert und weitergegeben werden, auch über finanzielle Aktivitäten und Zahlungsverhalten einer Person oder eines Unternehmens.

Es gibt zwei Hauptarten von Schufa Einträgen.

a) Negative Schufa Einträge oder Negativdaten

Diese weisen auf Probleme mit finanziellen Verpflichtungen hin.

  • nicht gezahlte Forderungen und Inkassoverfahren    
  • Insolvenzverfahren    
  • Einträge aus dem Schuldnerverzeichnis

Negative Schufa Einträge können sich nachteilig auf die Kreditwürdigkeit auswirken und die Chancen auf Kreditbewilligung verringern.

b) Positive Schufa Einträge oder Positivdaten:

Diese enthalten Informationen über abgeschlossene Verträge und andere finanzielle Vereinbarungen.

  • Kreditverträge
  • Ratenzahlungen
  • Mobilfunkverträge
  • Mietverträge


Sind Positivdaten gut oder schlecht?

Beides. Positivdaten können sich gut und schlecht auf den Schufa-Score auswirken. Einerseits können die Daten zeigen, dass Sie kreditwürdig sind und Zahlungen pünktlich leisten können. Auf der anderen Seite können viele Positivdaten z. B. für verschiedene Mobilfunk- oder Stromverträge, negativ interpretiert werden, beispielsweise als Vertrag-Hopping, und somit einen schlechten Einfluss auf zukünftige Kreditentscheidungen haben.

Dürfen Positivdaten einfach weitergegeben werden?

Nein, Positivdaten dürfen nicht einfach weitergegeben werden. Zur Weitergabe von Daten an die Schufa bedarf es eines Rechtfertigungsgrundes, beispielsweise nicht vertragsgemäßes oder betrügerisches Verhalten. Positivdaten, die für die Bonitätsbewertung von Kund:innen nicht relevant sind, dürfen nicht einfach an Auskunfteien wie die Schufa weitergegeben werden.

Im Frühjahr erreichten die Verbraucherzentrale NRW und der Verbraucherzentrale Bundesverband Urteile zu diesem Thema:

Betroffene von dieser unzulässigen Weitergabe könnten möglicherweise Schadensersatzansprüche geltend machen.


2. Wie lösche ich meine Daten bei der Schufa?

Warum sollte ich ungerechtfertigte Schufa Einträge löschen lassen?

Ungerechtfertigte, falsche oder veraltete Einträge können sich negativ auf Ihren Schufa-Score auswirken und nehmen damit erheblichen Einfluss auf zukünftige Kredit- und Vertragsentscheidungen. Im schlimmsten Fall können ungerechtfertigte Schufa Einträge dafür sorgen, dass Sie

  • keinen Miet- oder Handyvertrag bekommen,
  • kein kostenloses Bankkonto eröffnen können,
  • keinen oder nur einen ungünstigen Kredit- oder Leasingvertrag bekommen.

Um diese Nachteile zu vermeiden, empfiehlt es sich, sämtliche Eintragungen regelmäßig zu überprüfen und alle fehlerhaften, veralteten und rechtswidrigen Daten, auch Positivdaten, löschen zu lassen.


Wie kann ich einen ungerechtfertigten Schufa Eintrag löschen?

Um einen ungerechtfertigten Eintrag löschen zu lassen, wenden Sie sich am besten direkt an den Gläubiger und lassen die Daten löschen. Falscheinträge können Sie auch direkt bei der Schufa löschen lassen. Generell empfiehlt sich folgende Anleitung:

  • Fordern Sie Ihre kostenlose Schufa-Auskunft an.
  • Prüfen Sie die Auskunft auf falsche, veraltete und ungerechtfertigte Einträge
  • Ungerechtfertigte Einträge lassen Sie beim verantwortlichen Unternehmen löschen. Fehlerhafte Daten lassen Sie bei der Schufa korrigieren.
  • Überprüfen Sie, ob der Eintrag gelöscht wurde. Falls nicht, holen Sie sich anwaltliche Beratung.

Fordern Sie Ihre kostenlose Schufa-Auskunft an.
Prüfen Sie die Auskunft auf falsche, veraltete und ungerechtfertigte Einträge
Ungerechtfertigte Einträge lassen Sie beim verantwortlichen Unternehmen löschen. Für die Korrektur fehlerhafter Daten wenden Sie sich an die Schufa.
Überprüfen Sie, ob der Eintrag gelöscht wurde. Falls nicht, holen Sie sich anwaltliche Beratung.
Wie lösche ich einen ungerechtfertigten Schufa Eintrag?

Wie kann mir ein Anwalt dabei helfen?

Ein Anwalt kann für Sie prüfen, ob Ihre Einträge bei der Schufa rechtmäßig erfolgt sind. Sollte ein Eintrag nicht rechtmäßig erfolgt sein, kann ein Anwalt für Sie die Vertretung gegenüber der Schufa oder auch dem Unternehmen, welche die Eintragung veranlasst haben, übernehmen. Hierbei wird dann rechtlich fundiert dargestellt, warum der Eintrag nicht rechtmäßig ist und die Schufa oder das eintragende Unternehmen dazu aufgefordert, den Eintrag zu löschen bzw. zu widerrufen. Ggf. können auch die Rechtsanwaltskosten von der Gegenseite gefordert werden.

Rechtsanwalt Martin Jedwillat


Die Löschung von ungerechtfertigten Schufa-Einträgen kann sehr komplex sein und schnell überfordern. Ein Anwalt kann Sie dabei unterstützen.

advomare kann folgende Schritte für Sie übernehmen:

  • Wir prüfen Ihre Auskunft auf unrechtmäßig gespeicherte Daten.
  • Wir übernehmen die Kommunikation mit dem Gläubiger und der Schufa.
  • Gegebenenfalls können wir Schadensersatzansprüche aufgrund der rechtswidrigen Datenspeicherung verfolgen.


Ihre Kreditanfrage wurde wegen ungerechtfertigter Schufa Einträge abgelehnt?

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3. Schufa – FAQ

Was ist die Schufa?

Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Auskunftei. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Informationen über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und Unternehmen zu sammeln, zu speichern und bereitzustellen. Auf Grundlage dieser Informationen wird der SCHUFA-Score berechnet, der Kreditgebern und anderen Institutionen hilft, das Vertragsrisiko zu bewerten.


Welche Daten sammelt die Schufa?

Die Schufa sammelt allgemeine Daten. Darunter:

– Namen
– Geburtsdatum und -ort
– Anschrift
– eventuelle sonstige, auch frühere Anschriften
– Ihren persönlichen Schufa-Basisscore

Zusätzlich erhält die Schufa Informationen über:

– Kreditkarten
– Leasingverträge
– Versandhandelskonten
– Ratenzahlungsvereinbarungen
– Kredite und Bürgschaften
– Zahlungsausfälle oder Vollstreckungsmaßnahmen

Die Schufa kann Ihre Daten nur sammeln, wenn ein berechtigtes Interesse besteht und Sie Ihre Zustimmung gegeben haben. Oftmals erfolgt dies durch die Unterzeichnung eines Vertrags, der eine sogenannte „Schufa-Klausel“ enthält. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle Vertragsdaten an die Schufa weitergegeben werden dürfen!
Die Weitergabe von Positivdaten beispielsweise ist rechtswidrig!


Wie erhalte ich Auskunft über die gespeicherten Daten?

Die Schufa – so wie alle anderen Auskunfteien – ist gesetzlich verpflichtet, allen Bürger:innen einmal jährlich auf Nachfrage eine Selbstauskunft zu erteilen. Dies ermöglicht es Verbraucher:innen herauszufinden, welche Daten die Schufa gespeichert hat und an wen sie weitergeleitet wurden.
Diese Datenkopie nach Artikel 15 DSGVO kann online kostenlos bei der SCHUFA angefordert werden. Sie enthält alle von der SCHUFA gespeicherten Daten der vergangenen 12 Monate sowie die übermittelten Wahrscheinlichkeitswerte in Bezug auf einen Zahlungsausfall.


Was ist der Schufa-Score und was hat er mit meiner Bonität zu tun?

Basierend auf den gesammelten Daten berechnet die Schufa einen Bonitätsscore, auch Schufa-Score genannt. Dieser gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung von Schulden ist – je höher der Score, desto besser die Kreditwürdigkeit. Der Schufa-Score hat unter anderem auch Einfluss auf die Kreditentscheidung und die angebotenen Zinssätze.
Wichtig: Die Kreditentscheidung trifft nicht die Schufa. Sie sammelt lediglich Informationen und stellt diese zur Verfügung. Daher ist es ratsam, Ihre Daten regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese korrekt sind, um Ihre Bonität zu schützen und zu verbessern.

(Bild: magele-picture – stock.adobe.com)

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