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Cyberkriminalität: So schützen Sie sich!

Cyberkriminalität bezeichnet alle Straftaten, die sich gegen Computer oder Informationssysteme richten oder mithilfe von ihnen begangen werden. Mit einfachen Maßnahmen lassen sich Smartphone, Computer & Co. schützen.

  • advomare
  • 21.04.2023
  • Zuletzt aktualisiert am: 22.02.2024

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Cyberkriminalität wird mit Computern begangen oder richtet sich gegen sie.
  • Sie umfasst Fakeshops, Abofallen, Phishing, Datendiebstahl & Schadsoftware.
  • Cyberkriminalität nimmt zu, weil sich immer mehr Straftaten vom analogen in den digitalen Raum verlagern.
  • Schutz bieten regelmäßige Aktualisierungen, Sicherheitssoftware, sichere Passwörter & ein Passwort-Manager.
  • Opfer von Straftaten im Internet finden Hilfe bei der Polizei, Hilfsorganisationen und gemeinnützigen Vereinen.


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1. Was ist Cyberkriminalität?

Cyberkriminalität (auch Internetkriminalität, Computerkriminalität oder Cybercrime) bezeichnet Straftaten,

  • die sich gegen Daten, Computer, Datennetze oder Informationssysteme richten.
  • die mithilfe von Informations- oder Kommunikationstechnologie begangen werden.

Die Bandbreite dieser Straftaten ist weit: Cyberkriminalität umfasst Betrug, Sabotage, Piraterie, Drogen- oder Waffenhandel und Verbreitung von extremistischen Schriften oder Kinderpornografie.


Warum steigt die Cyberkriminalität?

Laut Bundeslagebild Cybercrime des BKA (2021) wurden 2021 insgesamt 124.137 Cyberstraftaten erfasst. Damit stieg die Cyberkriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 12 % (2020: 108.474). Dieser Anstieg hat folgende Gründe:

  • Der corona-bedingte Digitalisierungsschub ist ein Beschleuniger für Straftaten im Internet.
  • Analoge Straftaten verlagern sich zunehmend in den digitalen Raum.
  • Die Täter bedienen sich der vielfältigen Tatgelegenheiten, die ihnen die Underground Economy bietet.
  • Durch mehr Anzeigen wurden mehr Fälle erfasst.


Warum ist Cyberkriminalität so gefährlich?

Cyberkriminalität kann für Verbraucher und Unternehmen einen finanziellen Schaden, einen Vertrauensverlust oder Rufschädigung bedeuten.

So belaufen sich die Schäden durch Identitätsdiebstahl laut Javelin Strategy & Research 2021 auf 56 Milliarden Dollar. Ein Cyberangriff kostet Unternehmen laut Hiscox 200.000 Dollar – viele Unternehmen könnten 6 Monate später nicht mehr ihr Geschäft betreiben. 

Außerdem können Angriffe auf Kritische Infrastrukturen (KRITIS) wie Krankenhäuser oder Energieversorger dramatische Auswirkungen haben. Solche Cyberangriffe haben laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit dem Angriff auf die Ukraine zugenommen. 


2. Welche Arten von Cybercrime gibt es? I Beispiele

Zur Cyberkriminalität werden zahlreiche Straftaten gezählt, die mit Computern begangen werden oder sich gegen diese richten. 

Diese Arten von Internetkriminalität gibt es (Auswahl):

  • Cybergrooming: Kontaktaufnahme von Erwachsenen mit Kindern oder Jugendlichen über das Internet mit dem Ziel sexueller Handlungen 
  • Cybermobbing/Cyberbullying: Beleidigung, üble Nachrede oder Bedrohung via PC oder Smartphone über einen längeren Zeitraum
  • Cyberstalking: andauernde Belästigung und Verfolgung im virtuellen Raum
  • Phishing: Versendung fingierter E-Mails oder vermeintlich seriöses Auftreten in sozialen Netzwerken mit dem Ziel, an persönliche Daten zu gelangen und diese für den eigenen finanziellen Vorteil einzusetzen
  • Datendiebstahl: Diebstahl und Verkauf von Finanz-, Kartenzahlungs- oder Unternehmensdaten
  • Fakeshops: Kopie eines bekannten Onlineshops und Angebot hochwertiger, aber günstiger Markenartikel gegen Vorkasse, ohne dass nach Zahlungseingang geliefert wird
  • Abofalle: Trickreich gestaltete Internetangebote, die Verbraucher zum Abschluss eines kostenpflichtigen Abos bewegen sollen – ohne dass ihm Kosten, Laufzeit oder Widerrufsmöglichkeiten vorher bekannt sind
  • Identitätsdiebstahl: Nutzung persönlicher Daten einer Person wie Kreditkartendaten oder Passwörter, um sich als diese auszugeben
  • Schadsoftware: Malware oder Tools, mit denen Daten abgegriffen, Datenverkehr manipuliert oder Straftaten wie Erpressung begangen werden
  • Ransomware: Ausspähung und Verschlüsselung von z. B. Betriebssystemen, um ein Lösegeld für Entschlüsselung oder einen Verzicht auf eine Veröffentlichung zu fordern
  • DDoS-Angriff: Angriff mit Ziel einer Überlastung des Zielsystems und Schäden bei Personen, Unternehmen oder Organisationen herbeizuführen


3. Wie kann man sich vor Cyberkriminalität schützen?

Um Smartphone, Computer und persönliche Daten vor Cyberkriminalität zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:


Maßnahmen gegen Cyberkriminalität: 1) Regelmäßige Aktualisierungen 2) Verwendung von Sicherheitssoftware 3) Sichere Passwörter 4) Keine Daten teilen 5) Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren
Mit diesen Maßnahmen schützen Sie sich vor Cyberkriminalität.


  • Denken Sie an eine regelmäßige Aktualisierung von Betriebssystem, Software und Apps.
  • Verwenden Sie Sicherheitssoftware wie Antivirus-Programme.
  • Nutzen Sie sichere Passwörter oder einen Passwort-Manager.
  • Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Absendern.
  • Klicken Sie auf keine Links von unbekannten Absendern oder Webseiten.
  • Besuchen Sie nur bekannte oder seriöse Webseiten.
  • Teilen Sie keine persönlichen Daten per Telefon, Mail, SMS oder Social Media.
  • Melden Sie Unternehmen verdächtige Nachrichten.
  • Kontrollieren Sie Ihre Kontoauszüge regelmäßig auf unbekannte Transaktionen.


4. Was tun bei Cyberkriminalität?

Wenn Sie Opfer von Cyberkriminalität sind, können Sie bei akuter Bedrohung 110 wählen. Die Polizei wird alles Notwendige tun, um Sie zu schützen.

In allen anderen Fällen von Internetkriminalität ist folgendes Vorgehen ratsam:

  • Lassen Sie relevante Daten wie E-Mails oder Chatverläufe unverändert, da sie wichtige Beweismittel sind.
  • Die Beweise speichern Sie ab, drucken Sie aus oder sichern Sie als Screenshot.
  • Sie können auch eine Vertrauensperson bitten, die Sicherung für Sie zu übernehmen.
  • Internetkriminalität melden Sie dann bei der Polizei oder erstatten Anzeige und legen das Beweismaterial vor.

Opfer von Cyberkriminalität können sich zudem an Hilfsorganisationen, gemeinnützige Vereine oder andere Hilfseinrichtungen wie WEISSER RING oder die Telefonseelsorge wenden, wenn sie Hilfe bei der Verarbeitung des Erlebten brauchen. Die örtliche Polizeidienststelle unterstützt außerdem bei der Suche nach geeigneten Hilfseinrichtungen und Beratungsstellen in der Nähe des Wohnortes.


Bei Cyberkriminalität gilt es, schnell zu handeln und Strafanzeige zu stellen. Ein Anwalt hilft dabei, die Schäden zu begrenzen oder ersetzt zu bekommen. Er übernimmt die Kommunikation mit Polizei, Staatsanwaltschaft und involvierten Dritten und vertritt Sie und Ihre Interessen außergerichtlich und gerichtlich.

Rechtsanwalt Martin Jedwillat


Wie kann mir ein Anwalt helfen?

Ein Anwalt unterstützt Sie bei allen Arten von Cybercrime. Sollte es durch eine Täuschungshandlung zu einem Vertragsabschluss gekommen sein, hilft Ihnen ein Anwalt dabei, dessen Unwirksamkeit nachzuweisen oder einen wirksamen Vertrag zu widerrufen oder anzufechten. 

In Fällen nicht autorisierter Banktransaktionen infolge von Phishing oder Datendiebstahl kann ein Anwalt einen Rückzahlungsanspruch gegen Ihre Bank geltend machen. Daneben kann er in Betrugsfällen auch gegen den oder die Täter vorgehen. 


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5. FAQ: häufigste Fragen zur Cyberkriminalität


Was versteht man unter Cybercrime?

Unter Cybercrime versteht man zum einen Straftaten, die sich gegen Daten, Internet, Netze oder Systeme richten. Zum anderen umfasst Cyberkriminalität solche Straftaten, die mithilfe von Kommunikations- oder Informationstechnik begangen werden.


Wo kann ich Internetkriminalität melden?

Internetkriminalität melden Sie bei der Polizei durch eine Anzeige der Straftat. Um die polizeilichen Ermittlungen und das durch sie mögliche Strafverfahren zu unterstützen, legen Sie am besten Beweise vor. Dafür speichern Sie die relevanten Daten wie E-Mails oder Chatverläufe usw. ab. Sie können diese auch ausdrucken oder als Screenshot sichern.


Wer zahlt bei Internetbetrug?

Wer bei Internetbetrug zahlt, ist abhängig von der Zahlungsmethode. Bei Vorkasse oder Überweisung ist das Geld meist verloren. Eine Sepa-Lastschrift können Sie hingegen innerhalb von 8 Wochen, bei Betrugsfällen innerhalb von 13 Monaten widerrufen. Kreditkartenzahlungen lassen sich gegen eine Bearbeitungsgebühr stornieren und bei Online-Bezahldiensten wie PayPal greift der Käuferschutz.


Was kann ich gegen Internetkriminalität tun?

Um sich vor Internetkriminalität zu schützen, können Sie regelmäßige Aktualisierungen durchführen, Sicherheitssoftware verwenden und sichere Passwörter oder einen Passwort-Manager einsetzen. Zudem sollten Sie keine Anhänge oder Links von unbekannten Absendern öffnen, keine unseriösen Webseiten besuchen und Ihre Kontoauszüge regelmäßig auf unbekannte Transaktionen kontrollieren.

(Bild: ZayNyi – stock.adobe.com)

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