Cookie-Banner können den Besuch einer Webseite schnell stören: Gegen solche möchte die EU-Kommission nun vorgehen, um einer „Cookie-Müdigkeit“ der User:innen entgegenzutreten.
Aktuell müssen Nutzer:innen beim Besuch einer Webseite immer zuerst das Cookie-Banner entfernen, indem sie entweder in Teilen oder gänzlich ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies erteilen oder verweigern.
Cookies sind kleine Textdateien, die in erster Linie das Surfen im Internet erleichtern sollen, aber von Unternehmen auch dazu verwendet werden, das Verhalten von User:innen auf einer Seite zu tracken.
Die ständige Pflicht zur Zustimmung bzw. auch die Frage nach Ablehnung oder Akzeptieren führe aus Sicht der Kommission dazu, dass immer mehr Nutzer:innen einfach ihre Erlaubnis erteilen, ohne sich den möglichen Konsequenzen bewusst zu sein. Hinzu kommen die meist sehr langen und ausführlichen Informationstexte, die sich die Nutzer:innen in den meisten Fällen nicht sorgfältig durchlesen.
EU-Justizkommissar Didier Reyners sagte gegenüber Welt am Sonntag: „Der Gebrauch von Cookies, um personenbezogene Daten zu verarbeiten, kann laut Gesetz nicht ohne die ausdrückliche Zustimmung der User erfolgen. Aber das bedeutet nicht, dass das Surfen im Netz am Ende eine lästige Angelegenheit werden darf.“
Daher will die EU-Kommission nun die Unternehmen in die Pflicht nehmen. Die Idee: Eine „Cookie-Selbstverpflichtungsinitiative“. Dabei sagen große Internetplattformen und Firmen wie Meta, Microsoft, Amazon und Co freiwillig zu, dass sie ihre Nutzer:innen besser über Cookies informieren und sie auch vor penetranten Einwilligungserklärungen schützen. Außerdem sollen diese Websites auch schon im Voraus gut sichtbar und ausführlich über das Geschäftsmodell informieren, wie sich die Seite finanziert und wie personenbezogene Daten verwendet werden. Die EU-Kommission hofft, dass auch kleine Unternehmen dann mitziehen, wenn die großen Konzerne als Beispiel vorangehen.
Zudem sollen Verbraucher:innen die Möglichkeit haben, zwischen Modellen zu wählen, die entweder auf Tracking basieren oder die Privatsphäre schützen.
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